Um 4.05 Uhr klingelte er Wecker! Puuhhh, überhaupt nicht meine Zeit aufzustehen, aber der Shuttle-Bus wollte uns vor Sonnenaufgang zum größten buddhistischen Heiligtum der Welt bringen, dem Borobudur.
Die Errichtung des Tempels von Borobudur, 42 km nordwestlich von Yogyakarta, zählt zum krönenden Höhepunkt des goldenen Zeitalters monumentaler Sakralarchitektur. Um 780 befahlen die Shailendra-Herrscher ihren Untertanen den Bau einer Stufenpyramide, die alle bis dahin errichteten Tempelanlagen in den Schatten stellen sollte. Über 2 Mio Steinquader schleppten 10.000 Fronarbeiter und arbeiteten an dem gigantischen Bau, den Kunsthistoriker als achtes Weltwunder bezeichnen. Angesichts der damaligen primitiven mechanischen Hilfsvorrichtungen eine technisch-organisatorische Glanzleistung. Heute ist der Borobudur, den die UNESCO 1991 in den Rang einer Welterbestätte erhob, ein bedeutendes Pilgerziel für Buddhisten aus aller Welt.
Der Borobudur spiegelt die drei kosmischen Sphären des Mahayana-Buddhismus wider: die Wunschsphäre, Sphäre der Form und die Sphäre der Formlosigkeit. Als ein Mandala symbolisiert der Borobudur jenen Prozess, in dessen Verlauf sich die Seele vom irdisch gebundenen Leben löst und die Vollkommenheit erreicht. Ein meditativer Pilgerweg führt von den Niederungen des Lebens hinauf zum Nirvana, dem Ort völligen Seelenfriedens.
Eine Besucherin sagte uns: " Cook-wise is the best way to go!" Ob sie wohl Recht hat....??
Eine Stunde Autofahrt brachte uns (16 km nordöstlich von Yogya durch dichten Verkehr) zum hinduistischen Pendant des buddhistischen Borobudur, der nicht minder eindrucksvollen Tempelanlage von Prambanan.
Prambanan ist einer der Höhepunkte hindu-javanischer Tempel Architektur. Mitte des 9. Jh. wurden die buddhistischen Shailendra von der aufstrebenden hinduistischen Mataram-Dynastie abgedrängt. Als steinernes Symbol für den Sieg errichtete man vermutlich diesen Tempelkomplex. Die Intention war eindeutig: es sollte etwas geschaffen werden, das imponierender war als alles bisher Erreichte.
1549 zerstörte ein Erdbeben die ursprünglich 232 Bauten umfassende Anlage. Danach diente der Prambanan als Steinbruch für den Bau von Häusern und Straßen. Die Rekonstruktion der Hauptheiligtümer ist abgeschlossen; die Bauarbeiten an den Nebentempeln dauern noch an, weshalb alle Besucher zum Zutritt einen Helm aufsetzen mussten.
Die Besucher-Garderobe gleicht mittlerweile einem Kostümball an unserer Fasnacht :-)
Eines der beliebtesten Fotomotive war allerdings mein Mann; er stellte zeitweise sogar die monumentalen Bauwerke in den Schatten: vor allem asiatische Mädchen (12-14 J) wollten unbedingt mit Andreas auf einem Photo abgelichtet sein! Ob in der Stadt beim Kraton oder bei den Tempelanlagen war er sofort von mehreren Girlis umzingelt, die nach einem Bild mit ihm fragten. Grund? Wir vermuten, er überragte als Westeuropäer die anderen Besucher an Größe .....
.... oder, besteht vielleicht Ähnlichkeit??
Zum Abschluss unserer Tagestour waren wir noch auf dem Vogelmarkt. Was singt und fliegt, wird auf dem Vogelmarkt angeboten. Vor allem Vögel für die beliebten Singwettbewerbe, aber auch Tauben, Papageien, Kakadus, Wellensittiche,.....
Andere Händler haben Bastkörbe mit Ameisen, Käfern und Maden aufgestellt - Lebendfutter für die Vögel.
Auch Hunde, Katzen, Meerschweinchen, Schlangen, u.v.m. werden zum Verkauf angeboten.
Allerdings würden sich Tierschützer die Hände vor die Augen halten - auch an uns ging das Ganze nicht spurlos vorbei!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen