Singapur
Der Flug von Melbourne, Australien nach Singapur dauerte acht Stunden. Dabei legte das Flugzeug etwas mehr als 6.000 km zurück und brachte mich um zwei Stunden dem Westen - und meinem Mann - näher. In Singapur haben wir haben uns nach mehr als vier Wochen wieder gesehen. Ab diesem Zeitpunkt war geplant, Singapur, Bali und Java gemeinsam zu erleben, worauf ich mich sehr freute und vor allem auch auf Zweisamkeit :-)
Singapur ist ein Insel- und Stadtstaat, der flächenmäßig der kleinste Staat Südostasiens ist. Er ist Mitglied im Commonwealth of Nations und liegt 135 km nördlich des Äquators.
Singapur hat ca. 5,2 Mio Einwohner, die Landfläche beläuft sich auf 710 km2 (z.Vgl. Hamburg hat 660 km2) und das Staatsgebiet umfasst 63 Inseln. Singapur wurde 1965 von Malaysia unabhängig, hat eine am schnellsten wachsende Wirtschaft und bietet die höchste Lebensqualität in Asien.
Die Gegensätze, die Singapur bietet sind verblüffend. Einerseits hält man an alten Bräuchen fest, indem Ahnen und Geistern Opfer gebracht werden, auf der andern Seite arbeiten Wissenschaftler daran, dem Meer mehr Trinkwasser abzugewinnen, durch Landgewinnung um 1 km für 25% Bevölkerung mehr Platz und futuristische Vorstädte zu schaffen.
In Singapur gibt es vier Nationalsprachen: Englisch, Malaiisch, Mandarin und Tamil. Die offziziellen Einrichtungen sind auf vier Sprachen übersetzt.
85% aller Singapurer leben in Wohnungen der staatlichen Wohnungsbaubehörde. Die Wohnungen sind leicht finanzierbar, die Arbeitnehmer können sie in kleinen Raten aus den Pflichtabgaben für das Rentensystem bezahlen. Singapur bietet genügend Arbeit für alle, es gibt kaum Bettler und Obdachlose. Jeder Vierte ist Ausländer.
... und es war Waschtag....
... und es war Waschtag....
Sir Thomas Stamford Raffles, britischer Gouverneur, ist bekannt als Gründer der Stadt Singapur. Er ist heute noch gegenwärtig, denn man stößt immer wieder auf seinen Namen: Raffles Hotel, Raffles Road, Raffles Hotel, Rafles City-Mall, Raffles Hospital, .....
Das Raffles Hotel ist ein Gebäude aus 1832 und wurde zu einem 130-Betten-Luxusrefugium umgebaut. Es ist das niedrigste Hotel und steht kurioserweise neben dem höchsten der Stadt Singapur, dem Swissotel.
Das Raffles Hospital mit 380 Betten wurde berühmt durch den Versuch, an am Kopf verwachsene eineiige Zwillinge zu trennen.
Singapur bietet erstklassige medizinische Versorgung. Mehr als 60% der Patienten lassen sich in Privatkliniken behandeln. Außerdem hat Singpur einen sehr hohen Stellenwert in der Schönheitschirurgie.
Chinatown Singapore: 1822 wurde den unterschiedlichen Volksgruppen separate Stadtteile zugeordnet. Anfangs durch Herkunftsgebiete getrennt, ist es heute schlichtweg Chinatown - der Mittelpunkt chinesischen Lebens - und eine touristische Fußgängerzone.
Kolonialviertel Singapore: am Ufer des Singapore Rivers befindet sich das Kolonialviertel. Besuch historischer Gebäude und den Merlion, das Wahrzeichen Singapurs. Der Merlion ist eine Halb-Fisch-halb-Löwen-Figur und nimmt Bezug auf Singapurs Namen "Löwenstadt" und die maritime Lage. Die 1970 künstlich geschaffene 8,6 m hohe und 70 Tonnen schwere zum Nationalsymbol aufgepuschte Figur ist von einer Plattform umgeben und bietet Platz für zahlreiche Betrachter und Fotografen.
Malerischer Blick auf River und Business District, wo wo Finanz-, Banken und Unternehmen ihren Hauptsitz haben. Am Ufer entlang liebevoll restaurierte ehemalige Lagerhäuser mit netten Bars und Restaurants.
Orchard Road Singapur: shoppen in der bekanntesten Einkaufsmeile Singapurs, der Orchard Road. Der Name "Orchard" geht auf Obstanlagen und Plantagen zurück und ist heute das Herzstück Singapurs in Sachen Einkaufen und Unterhaltung. Exklusive Hotels säumen den Bouldvard ebenso wie zahllose Markengeschäfte und Boutiquen auf 6 km Länge.
Singapurs Botanic Garden ist - neben Rio de Janeiro - die einzige Stadt, die einen tropischer Regenwald innerhalb der Stadtgrenzen aufweisen kann; und ist der Ursprung der Orchideen (13 Mio USD Umsatz).
Little India Singapur: farbenfrohes Little India lädt mit indischem Flair zum Verweilen ein. Seit dem 14. Jhd. ist dieser District fester Bestandteil der Insel. Die Läden stehen unter Denkmalschutz und angeboten werden neben Seide und Silber auch Gewürze und Handwerkskunst.
Sentosa: Sentosa liegt ca. 5 km vor Singapurs Südküste. 1972 wurde die Insel Sentosa getauft und bedeutet Malaiisch "Ruhe und Zufriedenheit". Die Insel bietet Ausflugsort v.a. am Wochenende für Familien mit Kindern. Attraktionen und Sehenswürdigkeiten verschiedener Art präsentieren sich in diesem südostasiatischen Disneyland. Per Monorail, Gondel oder zu Fuß erreichbar.
Singapore Flyer: das 2008 eröffnete 165 m hohe Riesenrad ist das höchste der Welt. Es übertrifft das London "Eye" um einige Meter. Die Fahrdauer beträgt allerding begrenzte 30 Minuten. Somit lag die Wahl einen Aus- und Überblick Singapurs zu erhalten nahe: der Besuch des Sky-Park Observation-Decks. Die Aussicht ist grandios.
Sky-Park: im Juli 2010 eröffnete der Hotel- und Kasino-Komplex (Kosten: 5,7 Mrd USD). Das Marina Sands besteht aus drei nebeneinander stehenden Hotelbauten, die oben durch eine vermutliche Schiffskonstruktion miteinander verbunden sind. Die außergewöhnliche Architektur ist verblüffend. Ein riesiger Hotelklotz und obenauf einem Schiff ähnlich sehender Parkanalage. Das "Schiff" in 200 m Höhe ist 16.400 m2 groß mit 250 Baumarten und 650 Pflanzenarten, die man nur betrachten kann, wenn man Hotelgast ist - oder mit einer schwer zu erhaltenen Eintrittskarte.
Von unten gesehen:
...und der Blick von oben:
Von unten gesehen:
...und der Blick von oben:
Der Name Singapur stammt von Singapura "Stadt der Löwen", der malaiisch-indischen Bezeichnung für die Insel. Löwen habe es aber nie gegeben.....
Singapur hat seine eigene Biermarke, das "Tiger Beer". Wie könnte es in dieser Stadt der Löwen und Tiger auch anders heißen?! :-) Es stellt den Geschmack zufrieden; immerhin wird die Hälfte der Produktionsmenge exportiert.
Das weckt den Tiger in dir....
Das weckt den Tiger in dir....
Singapur besitzt eine erstaunlich große Prostitutionsszene. Die Prostitution ist legal und in registrierten Bordellen erlaubt. Das bekannteste Rotlichtviertel ist Geylang, aber auch im Orchard Tower gehen die Damen ihren Geschäften nach ebenso wie in Chinatown. Die berühmtberüchtigste Bugis Street ist heute "saniert". Die Prostituition in Singapur hat eine lange Tradition: Ende des 19. Jhd. erlebte Singapur den ersten großen Wirtschaftsboom und es zog abertausende männliche Einwanderer in die Stadt (Arbeiter, Riksha-Zieher, Seeleute,...). Diese Zuwanderung verschob das Geschlechterverhältnis auf ein unnatürliches Maß: auf eine Frau kamen zu den extremste Zeiten 14 Männer.
Das Ein-Singapur-Dollar-Stück hat die Form eines Achtecks. Dieses Symbol geht auf eine Feng Shui Form zurück und bedeutet "Glück bewahren und das Böse fernhalten". Die Fenster des Ritz Carlton weisen ebenso diese Form aus.
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